Die Kinder und der Krieg

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00:00:09:06 - 00:00:15:13

Intro

Kinder Chancen Kinder schützen. Der Podcast mit Jörg Siegert und Ekin Deligöz.

00:00:19:17 - 00:01:01:21

Ekin Deligöz

Kinderchancen: Kinder schützen! Herzlich willkommen in unserem Podcast! Hier am Mikrofon ist Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend. Und neben mir sitzt Jörg Fegert, Professor Jörg Fegert aus der Uniklinik in Ulm. Das Thema heute: Kinder und der Krieg. Der Krieg in der Ukraine betrifft Millionen von Kindern direkt. Sie erleben Kampfhandlungen, verlieren Angehörige, müssen fliehen und Kinder haben das Recht, im Krieg, auf der Flucht und in anderen Ländern, Schutz und Hilfe zu erhalten.

Kinderchancen:

Kinderchancen: 00:01:02:09 - 00:01:21:21

Kinderchancen: Ekin Deligöz

Kinderchancen: Wie kann das bestmöglich umgesetzt werden und was heißt das auch für die Kinder hier in Deutschland? Darüber möchte ich reden mit Professor Jörg Fegert. Jörg, Kinder aus der Ukraine kommen nach Deutschland. Sie sind traumatisiert. Was heißt eigentlich Traumatisierung bei Kindern?

Kinderchancen:

Kinderchancen: 00:01:22:11 - 00:01:49:02

Kinderchancen: Jörg Fegert

Kinderchancen: Mir ist es wichtig, zuerst mal anzugucken, sie sind belastet. Also ich bin ja auch Traumaforscher und bin sehr vorsichtig mit dem Begriff "traumatisiert", weil, sie haben Erlebnisse gehabt, die potenziell zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führen können. Die würde ich dann traumatisiert nennen. Viele Kinder haben das Glück, resilient zu sein, dass manche Belastungen wie an ihnen abperlen.

Kinderchancen:

Kinderchancen: 00:01:49:02 - 00:02:19:11

Kinderchancen: Jörg Fegert

Kinderchancen: Trotzdem sind sie zunächst mal aus der Bahn geworfen, schlafen schlecht, sind völlig erschöpft. Kleine Kinder reagieren anders, weil sie nur ein bestimmtes Repertoire haben. Die machen einfach häufig Entwicklungsrückschritte. Also wer trocken war, fängt wieder an, einzunässen. Kinder haben dann keinen Appetit, haben Angst. Manche Kinder sind supertoll drauf und kümmern sich noch um die Mütter, stellen die Verbindung zum Vater her und brechen nach einem halben Jahr ein, weil sie sich überlastet haben.

Kinderchancen:

Kinderchancen: 00:02:19:20 - 00:02:48:04

Kinderchancen: Jörg Fegert

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: den Müttern. Jetzt sind ja ganz viele Kinder mit ihren Müttern zusammen geflohen und die Väter sind noch im Krieg und man hat Angst um die Väter.

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig:

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: 00:02:48:04 - 00:03:14:10

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: Jörg Fegert

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: Die dürfen aus der Ukraine auch nicht raus. Man muss über die Situation sprechen und den Müttern auch erklären, dass ein Kind, was belastet ist durch solche potenziell traumatisierenden Situationen, nicht immer nur traurig ist, sondern viele dieser Kinder, gerade im Grundschulalter werden schwierig, werden aggressiv. Wohlerzogene Kinder, die bisher, ich sage es mal in Anführungszeichen, toll "funktioniert" haben, werden plötzlich schwierig.

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig:

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: 00:03:14:16 - 00:03:42:04

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: Jörg Fegert

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: Und den Müttern ist es unendlich peinlich, wenn sie bei irgendeiner Familie leben, wenn ihre Kinder dann Quatsch machen. Also man muss eigentlich erklären, wie die Reaktionen auf solche Ereignisse sind. Und erst nach 4 bis 6 Wochen weiß man, bei welchen Kindern bleibt die Belastung sehr hoch. Um die müssen wir uns dann sehr nachdrücklich kümmern. Bei welchen Kindern, die zuerst eigentlich ganz unauffällig schienen, entwickelt sich was?

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig:

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: 00:03:42:10 - 00:04:09:24

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: Jörg Fegert

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: Ja, und bei welchen Kindern nimmt die Belastung sehr ab? Und das Erfreuliche ist, dass 60 % sich, wenn man sie gut unterstützt, sie wieder schlafen können und sie einen Alltag finden mit einem Rhythmus, mit einem Schulbesuch. Und so weiter, dass die eigentlich sehr gut klarkommen. Und deshalb brauchen wir nicht Psychotherapie für jeden, sondern gestufte Ansätze. Und das ist aber in unserem System schwer umzusetzen.

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig:

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: 00:04:09:24 - 00:04:41:12

Also was mir ganz wichtig ist, ist am Anfang nicht zu sagen, die sind alle traumatisiert, sondern zu sagen, die sind schwer belastet. Und die erste Aufgabe, die wir hier haben, ist denen irgendwo Ruhe zu geben, denen Sicherheit zu geben und denen einen Alltag zu geben. Das ist auch ganz wichtig: Jörg Fegert

Da frage ich dich dann als Politikerin: Welche Ideen habt ihr? Weil wir haben einfach unsere Kästchen und der eine macht intensiv seine Psychotherapie und die breite Beratung. Die ist jetzt auf Ukrainer nicht eingestellt. Was ich im Moment beobachte, ist eigentlich, dass viele private Initiativen, Stiftungen, schnell reagiert haben und wir wie 2015, als die große erste Welle von Geflüchteten hierher kam, die staatlichen Interventionen drei Jahre später starten.

Da frage ich dich dann als Politikerin:

Da frage ich dich dann als Politikerin: 00:04:41:22 - 00:04:50:04

Da frage ich dich dann als Politikerin: Jörg Fegert

Da frage ich dich dann als Politikerin: Und da bin ich manchmal auch verzweifelt. Also die Bürgergesellschaft scheint es besser zu schaffen. Oder macht ihr das im Moment besser?

Da frage ich dich dann als Politikerin:

Da frage ich dich dann als Politikerin: 00:04:51:12 - 00:05:21:12

Da frage ich dich dann als Politikerin: Ekin Deligöz

Da frage ich dich dann als Politikerin: Tatsächlich unterstützen wir die Bürger*innen-Gesellschaft darin, weil sie es besser machen. Ich will das mal ein paar Beispielen machen, was wir aus dem Familienministerium machen. Gleich am Tag X haben wir alle unsere Projekte danach geschaut. Mit welchen Projekten können wir bestmöglich unterstützen. Eines dieser Projekte ist "Menschen helfen Menschen - Menschen stärken Menschen". Darin sind sehr viele Ehrenamtler damit beschäftigt, Menschen auf der Flucht zu unterstützen, sei es bei Amtsgängen, Wohnungsfindung, Fragen des Alltags und vieles mehr.

Da frage ich dich dann als Politikerin:

Da frage ich dich dann als Politikerin: 00:05:21:17 - 00:05:55:18

Da frage ich dich dann als Politikerin: Ekin Deligöz

Da frage ich dich dann als Politikerin: Andere Programme sind, dass wir durch Reaktivierung von Maßnahmen wie zum Beispiel Dolmetscherdiensten bei Beratungstelefonen, Gewaltschutztelefon, "Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche", die auch in Chat-Funktion Online oder Dolmetschersystemen auf Ukrainisch, zum Teil übrigens auch auf Russisch funktionieren, ansprechbar sind für Menschen in Not. Aber der Alltag, der Alltag macht den Unterschied, glaube ich. Wenn ich das richtig interpretiere, was du gesagt hast, müssen wir unsere Schulen öffnen mit Schulklassen.

Da frage ich dich dann als Politikerin:

Da frage ich dich dann als Politikerin: 00:05:55:18 - 00:06:21:24

Da frage ich dich dann als Politikerin: Ekin Deligöz

Da frage ich dich dann als Politikerin: Da gibt es verschiedene Modelle. Es gibt ganze Klassen für ukrainische Kinder, damit sie auch erst mal in die Sprache reinfinden. Es gibt übrigens auch Schulen, die sagen, wir nehmen ein oder zwei Kinder und die laufen in dem normalen Thema mit und lernen dabei mit die Sprache und kriegen noch mal eine gesonderte Förderung. Kitas als Orte, wo Kinder Kindern begegnen, der Alltag, Wohnstrukturen, auch übrigens die Erwerbstätigkeit von Eltern, die jetzt in Deutschland auch möglich ist.

Da frage ich dich dann als Politikerin:

Da frage ich dich dann als Politikerin: 00:06:21:24 - 00:06:55:20

Da frage ich dich dann als Politikerin: Ekin Deligöz

Da frage ich dich dann als Politikerin: Sie kriegen Menschen aus Ukraine, die bekommen sicheren Aufenthalt, sie dürfen demnächst auch alle hier in Deutschland arbeiten und eine Sache ist ja ganz besonders. Nach Deutschland kommen vorwiegend Frauen und Kinder. 41 % der Menschen auf der Flucht sind derzeit unter 18 aus Ukraine, darunter etwa 1/4 unter sechs. Das heißt das Thema Kindergarten, frühkindliche Förderung, Sprachförderung, aber auch Grundschule ist wirklich die sehr, sehr aktuelle Antwort, weil das feste Strukturen sind, die auch unterstützen können.

Da frage ich dich dann als Politikerin:

Da frage ich dich dann als Politikerin: 00:06:56:09 - 00:07:22:14

Da frage ich dich dann als Politikerin: Ekin Deligöz

Da frage ich dich dann als Politikerin: Ich selbst war ja bereits in Polen und dort im Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen aus den jeweiligen Ministerien. Was für uns auch sehr wichtig ist, ist der Bereich Kinderschutz. Wir versuchen mit SOS Kinderdörfer zusammen jedes Kind zu lokalisieren, um zu wissen, wo sind die Kinder, wohin kommen sie, wo leben sie? Das klingt nach einer Selbstverständlichkeit, ist aber bei Menschen auf der Flucht überhaupt nicht sicher.

Da frage ich dich dann als Politikerin:

Da frage ich dich dann als Politikerin: 00:07:23:00 - 00:07:30:06

Da frage ich dich dann als Politikerin: Ekin Deligöz

Und daher meine Frage an dich: Kinderschutz für geflüchtete Kinder - was müssen wir tun, um da besser zu werden?

Und daher meine Frage an dich:

Und daher meine Frage an dich: 00:07:30:10 - 00:08:03:18

Und daher meine Frage an dich: Jörg Fegert

Und daher meine Frage an dich: Also a) wirklich die Registrierung, um überhaupt einen Überblick zu haben, dann ein Bewusstsein in den Einrichtungen, dass Kinder Schutzräume und Regelmäßigkeit brauchen. Das ist ja ein Kampf, den wir jetzt seit langer Zeit führen, dass halt Massenschlafplätze und so weiter relativ ungeeignet sind. Und ich habe zum Beispiel eine Psychologin, Psychotherapeutin aus der Ukraine bei mir jetzt eingestellt in der Klinik, die ist eigentlich, sag ich mal, zu uns gekommen,

Und daher meine Frage an dich:

Und daher meine Frage an dich: 00:08:03:18 - 00:08:29:03

Und daher meine Frage an dich: Jörg Fegert

Und daher meine Frage an dich: dadurch, dass sie aufgefallen war, dass sie sich geweigert hat, sich von ihrer Tochter trennen zu lassen für die Schlafunterbringung, weil sie bei ihrem Kind sein wollte. Und nachdem was wir alles erlebt haben an Ausbeutung bis hin zu Kindesentführungen, ja, also das Ehrenamt ist ganz toll und wichtig. Aber wir hatten natürlich auch Personen, die diese Situation ausgenutzt haben, um Kinder zu entführen, um Kinder zu missbrauchen.

Und daher meine Frage an dich:

Und daher meine Frage an dich: 00:08:30:00 - 00:08:43:16

Und daher meine Frage an dich: Jörg Fegert

Und daher meine Frage an dich: Nach 2015. Und es gibt auch jetzt wieder die ersten Berichte. Wir brauchen eigentlich für alle Einrichtungen, für alle Stufen, wo wir Geflüchtete begleiten, Schutzkonzepte, wie wir sie auch in unseren bestehenden Einrichtungen brauchen.

Und daher meine Frage an dich:

Und daher meine Frage an dich: 00:08:44:10 - 00:08:52:16

Und daher meine Frage an dich: Ekin Deligöz

Und daher meine Frage an dich: Alles, was das Bundesfamilienministerium macht, können Sie auch im Link unter diesem Podcast nachlesen. Ich will aber noch einen anderen Punkt ansprechen.

Und daher meine Frage an dich:

Und daher meine Frage an dich: 00:08:52:16 - 00:09:17:22

Und daher meine Frage an dich: Jörg Fegert

Und daher meine Frage an dich: Du, ich will auch gleich noch einen Link empfehlen, weil wir haben uns gedacht, es ist ganz wichtig, dass wir diese Mütter natürlich auch empowern, denen Kraft geben. Und wir haben drei Links, wo man erklärt Wie kann ich mit Kindern über Krieg sprechen? Welche Verhaltensauffälligkeiten zeigen Kindern nach so einer Belastung, damit man versteht, wie das normal ist? Und dann,

Und daher meine Frage an dich:

Und daher meine Frage an dich: 00:09:17:22 - 00:09:50:12

Und daher meine Frage an dich: Jörg Fegert

Und daher meine Frage an dich: wie kann ich quasi wieder im Alltagsleben zurecht kommen? Und für kleine Kinder haben wir das auch versucht, gerade jetzt hier in Ulm zu übersetzen, indem wir versuchen, Kindern ein Kuscheltier zu geben und dem Kind zu sagen, dem Kindergartenkind zu sagen, Pass mal du auf dieses Bärchen auf und frag es jeden Morgen, wie es ihm geht. Weil israelische Forscher haben herausgefunden, dass, wenn Kinder Fürsorge übernehmen, sie Selbstfürsorge auch sehr viel besser lernen.

Und daher meine Frage an dich:

Und daher meine Frage an dich: 00:09:50:19 - 00:10:04:00

Und daher meine Frage an dich: Jörg Fegert

Und daher meine Frage an dich: Und das war mir wichtig, noch mal zu sagen, wir müssen diese Mütter aktivieren, weil das ist der beste Schutz für die Kinder, wenn sie wirklich auch merken, ihre Mütter können sich engagieren und die Familie hält zusammen.

Und daher meine Frage an dich:

Und daher meine Frage an dich: 00:10:04:06 - 00:10:32:04

Und daher meine Frage an dich: Ekin Deligöz

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Wie erleben Kinder Krieg? Nicht nur Kinder auf der Flucht erleben den Krieg, sondern auch Kinder hier in Deutschland. Sie spüren den Krieg in den Nachrichten, in Social Media, in Gesprächen. Im Netz werden Kinder mit Bildern, Videos aus dem Krieg konfrontiert. Und gleichzeitig haben sie sehr sensible Antennen für die angespannte, angstvolle Atmosphäre in der Gesellschaft, die wir selber ja auch spüren.

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf:

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: 00:10:32:11 - 00:10:42:13

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Ekin Deligöz

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Welche Auswirkungen hat es auf die Kinder hier in Deutschland und wie kann man sie vor diesen überfordernden Eindrücken auch schützen oder womöglich sie begleiten?

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf:

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: 00:10:42:21 - 00:11:10:20

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Jörg Fegert

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Als die Auswirkung, die ich befürchte, die wir auch wahrnehmen, ist ein noch größerer Anstieg der Angst. Wir hatten ja schon unter Corona und durch Corona einen Anstieg der Angst bei Kindern beobachtet, ganz allgemein in den Studien, die zum Beispiel vom Robert Koch Institut regelmäßig gemacht wurden, die die Hamburger Kollegen machen und diese ständigen Angstbotschaften in den Medien tragen natürlich dazu bei, dass Kinder sich berechtigterweise -

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf:

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: 00:11:10:23 - 00:11:37:16

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Jörg Fegert

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: wir machen uns ja auch Sorgen als Therapeut würde ich Eltern raten, a) über die Dinge zu reden, wenn die Kinder darüber reden wollen. b) bestimmte Zeiten festzulegen, wann man Nachrichten schaut und nicht permanent von morgens bis abends in den Medien zu sein. Es gibt ja Familien, da wird morgens quasi statt des Lichts der Fernseher angemacht und beim ins Bett gehen macht man ihm wieder aus.

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf:

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: 00:11:38:01 - 00:12:06:05

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Jörg Fegert

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Ich glaube, das ist für die Kinder im Moment belastend, weil sie hören mit. Sie hören auch unsere Diskussion mit. Man kann den Krieg, man kann die Wirklichkeit nicht vor Kindern verstecken. Die Sorgen gehören mit dazu. Aber es braucht auch Spaß im Alltag. Wir sagen das auch den ukrainischen Müttern, aber auch den Gastfamilien. Macht schöne Dinge zusammen, geht einkaufen, ja, macht normale Dinge, weil wir brauchen Normales.

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf:

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: 00:12:06:05 - 00:12:25:13

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Jörg Fegert

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Und wir brauchen auch Rituale, die uns Halt geben. Alle Kulturen der Welt haben im Zusammenhang mit Beerdigung zum Beispiel irgendwelche Rituale. Weil wenn wir panisch sind, wenn wir Angst haben, wenn wir verzweifelt sind, dann gibt uns das halt. Und deshalb braucht es auch Alltag und nicht nur die mediale Beschäftigung mit dem Krieg.

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf:

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: 00:12:25:14 - 00:12:47:22

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Ekin Deligöz

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Jetzt begegnen Kinder Kindern, Kinder in diesem geschützten Raum in Deutschland, mit diesen Ängsten, begegnen Kindern, die auf der Flucht waren und hier in die Klassen, in die Kindergärten reinkommen. Wie können wir Kindern die Ängste nehmen und auch ermuntern, in so einer Situation miteinander umzugehen und zueinander zu finden?

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf:

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: 00:12:47:24 - 00:13:21:05

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Jörg Fegert

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Durch gemeinsame Aktivitäten, durch Sport, durch Musik. Viele ukrainische Kinder haben toll ausgebildete Hobbies und wir haben ja bei uns eine wirklich tolle Vereinskultur, die auch ein bisschen unter Corona gelitten hat. Das tut allen gut, wenn man gemeinsam Hobbies pflegen kann. Und dann lernen Kinder die Sprache auch sehr schnell. In der Schule, denke ich, muss man einfach im Unterricht differenzieren und kann durchaus bei älteren Kindern auch die ukrainische Aufgaben machen lassen, die auch von ukrainischen Lehrern angeboten werden.

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf:

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: 00:13:21:05 - 00:13:53:03

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Jörg Fegert

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Und man ist trotzdem in der Klasse. Man kann ja auch so einen differenzierten Unterricht machen, aber das Wichtigste finde ich einfach, dass wieder eine Normalität da ist, dass man nicht quasi zu Hause sitzt und wartet Wann kann ich wieder zurück? Sondern dass man quasi diese neue Realität hier zunächst mal annimmt und wieder einen Alltag hat. Also man geht morgens zur Schule und man kommt zurück, man hat dann irgendwann ein Essen, aber auch, dass die Kinder gemeinsam in der Schule essen usw., all das sind wertvolle Momente.

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf:

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: 00:13:53:16 - 00:13:57:06

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Jörg Fegert

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Also ich bin ein absoluter Fan des Alltags, weil er uns Halt gibt.

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf:

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: 00:13:57:07 - 00:14:34:23

Kinder und Krieg. Dann nehme ich gleich mal ein Wort auf: Ekin Deligöz

Kinderchancen: Kinder schützen! Kinder und der Krieg. Darüber haben Professor Jörg Fegert und ich uns heute in diesem Podcast unterhalten. Und wenn sie mehr dazu erfahren wollen, schauen Sie einfach bei den vielen Links unter dieser Sendung nach. Danke für das Zuhören.

Kinderchancen:

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