...im Gespräch mit Kerstin Claus (I)

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Intro: KINDERCHANCEN - KINDER SCHÜTZEN. Der Podcast mit Jörg Fegert und Ekin Deligöz.

Intro:

Intro: 00:00:20:12 - 00:02:48:22

Ekin Deligöz: KINDERCHANCEN - KINDER SCHÜTZEN. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von unserem Podcast. Mit mir am Mikrofon sitzen, wie auch in den vergangenen Folgen - und Sie wissen schon - Professor Dr. Jörg Fegert aus dem Uniklinikum in Ulm. Mein Name ist Ekin Deligöz, grüne Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium. Heute aber etwas ganz Besonderes, worauf wir uns alle freuen. Wir haben zu Gast Kerstin Claus, die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. Als im Jahr 2010 eine erschreckende Vielzahl von Missbrauchsfällen in renommierten Bildungseinrichtungen bekannt wurden, hat die damalige Bundesregierung unter anderem das Amt der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs eingerichtet. Der oder die Unabhängige Beauftragte ist seitdem AnsprechpartnerIn für die Betroffene und deren Angehörige, für ExpertInnen aus Praxis und Wissenschaft sowie für alle Menschen in Politik und Gesellschaft, die sich gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen engagieren. Seit März 2022 begleitet Kerstin Claus dieses Amt und wir haben die Ehre, Sie heute als Gast tatsächlich in unserem Podcast begrüßen zu dürfen. Wir sitzen hier übrigens in Neu-Ulm. Das ist etwas ganz Besonderes, weil Kerstin Claus ist aus Berlin angereist. Nicht nur für dieses Podcast, sondern für eine ganze Reihe von Veranstaltungen hier in der Region. Aber für uns ist es die Gelegenheit, sie für unseren Podcast mit einzubeziehen und mit ihr darüber zu reden. Liebe Kerstin, wir beide sind schon tatsächlich per Du. Das liegt auch am gleichen Parteibuch. Das ist inzwischen auch kein Geheimnis, stand schon in mehreren Zeitungsartikeln. Herzlich willkommen in Ulm! Wir freuen uns wahnsinnig auf Deinen Besuch. Dir steht auch ein spannender Tag bevor. Aber bevor wir zu allen anderen Themen kommen, vielleicht als erstes die Frage für unsere ZuhörerInnen - was macht eigentlich die unabhängige Beauftragte? Was ist deine Rolle? Wie schaut dein Alltag aus? Das ist eine sehr schöne Frage. Das stellen mir immer Kinder und Jugendliche. Was machst du eigentlich den ganzen Tag?

Ekin Deligöz:

Ekin Deligöz: 00:02:48:22 - 00:04:35:07

Kerstin Claus: Das ist auch wirklich eine spannende Frage, weil das frage ich mich auch immer mal wieder. Also zum einen ist das Amt unabhängig, du hast es gesagt. Das heißt, mir schreibt in der Tat niemand vor, was ich zu tun habe. Ich muss keinen festen Vorgaben folgen und bestimmte Dinge ganz konkret erfüllen. Und gleichzeitig ist natürlich die Motivation in diesem Themenfeld eine enorm hohe. Das heißt, für mich geht es darum, einerseits natürlich im Austausch mit Politik zu sein, zu erklären, warum brauchen wir eine starke und konsequente Haltung im Kinderschutz und warum brauchen wir diesen Fokus auf sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche? Es ist aber auch der Austausch mit Menschen wie Jörg Fegert, mit Expertise, mit Fachlichkeit, mit Menschen, die diese Expertise in die Fläche bringen. Und für mich ganz wichtig und deswegen freue ich mich auch, in Ulm zu sein, ist tatsächlich der Austausch vor Ort sowohl mit kommunalen Entscheidungsträgern, aber auch mit lokalen Netzwerken, mit Fachberatungsstellen, mit Menschen, die in Schulen in verschiedensten Kontexten, an Schutzkonzepten und ähnlichem arbeiten, um zu sagen Okay, was braucht ihr, damit eure Netzwerke gestärkt werden, damit hier vor Ort sowohl der Schutz, aber auch die Intervention, das Aufdecken, die Hilfen für Betroffene gestärkt werden? Und was ist die bundespolitische Perspektive darauf, hier entsprechend zu stützen und zu stärken? Und das alles hat dann auch zu tun mit Pressearbeit. Das hat auch viel zu tun mit Lesen und Arbeiten. Und es hat für mich, und das ist die Basis meiner Arbeit, immer wieder mit dem Austausch mit Betroffenen zu tun. Bei meinem Amt gibt es einen Betroffenenrat, der vielfältig seine Expertise und eben auch das Erfahrungswissen einbringt. Und das ist immer wieder der Boden, auf dem ich stehe. Weil daraus wird deutlich Was hätte es damals gebraucht, was braucht es heute? Und darüber bin ich sehr froh, dass ich diesen Boden und diese Erdung auch immer wieder habe.

Kerstin Claus:

Kerstin Claus: 00:04:35:07 - 00:04:43:22

Ekin Deligöz: Das klingt schon nach sehr viel und sehr begeistert auch von dem Job. Was begeistert dich oder was motiviert dich zu deiner Arbeit?

Ekin Deligöz:

Ekin Deligöz: 00:04:44:12 - 00:06:27:16

Kerstin Claus: Zum einen finde ich, man kann in diesem Themenfeld noch so viel erreichen. Das ist die positive Perspektive auf "Noch ist nicht genug erreicht" und mein Ziel ist es sozusagen, dieses Thema zu operationalisieren. Wir sind immer noch so stark in einem Tabu, dass Menschen sagen Ja, okay, ich begreife sexualisierte Gewalt, die gibt es und vielleicht gibt es sie auch überall. Und als nächstes kommt immer sofort, aber nicht hier. Und dieses darauf hinzuwirken, dass man erkennt, dass sexuelle Gewalt überall stattfindet, damit auch hier, auch im sozialen Nahfeld eines jeden Menschen. Weil ich der festen Überzeugung bin, wenn das verstanden wird, erst dann sind wir so weit zu sagen, okay, dann darf ich da auch nicht hilflos sein, dann brauche ich wenigstens diese minimale Landkarte, Orientierung. Was wäre der erste Schritt für mich als Privatmensch, für mich als Lehrkraft, pädagogische Fachkraft, aber auch Schritt in der Fachlichkeit rund ums Kind, Jugendämter, Mediziner. Und so weiter. Was kann ich tatsächlich tun? Und darauf hinzuarbeiten und zu kommunizieren, Hey, wir müssen dieses Tabu loswerden. Und das ist auch gar nicht so schwer. Das motiviert mich ungemein. Als der Runde Tisch in der Bundesrepublik zusammengekommen ist, um Ideen zu entwickeln, Lösungswege aufzuzeigen, die Probleme richtig zu erfassen, wie der Umgang mit sexuellem Missbrauch in Deutschland aussehen kann, wie auch Aufklärung erfolgen kann, warst du einer der Teilnehmer, Jörg. Du bist mit an dem Tisch gesessen, hast sehr viel Konzepte mitentwickelt. Du warst auch bei der Umsetzung dieser Konzepte mittendrin. Was hat den Runden Tisch bewegt, diese Beauftragtenstelle einzufordern?

Kerstin Claus:

Kerstin Claus: 00:06:27:24 - 00:08:58:16

Jörg Fegert: Ich glaube, damals stand wirklich die Politik massiv unter Druck, weil plötzlich das Thema sexueller Missbrauch, mit dem wir uns seit vielen, vielen Jahren beschäftigt haben, aber für viele Politiker war das eigentlich ein Thema, was neu war. Und plötzlich stand es auf der ersten Seite der Zeitung. Sonst war das irgendwo im gemischten Teil versteckt und es brauchte eine Antwort. Eine Person, die auch personifiziert, dass wir Betroffenen zuhören wollen und unsere Aufgabe damals, Christine Bergmann war ja die erste unabhängige Beauftragte, also eine ehemalige Bundesfamilienministerin, die aber eigentlich sehr unabhängig handeln konnte, weil sie in Anführungszeichen nichts mehr werden wollte, in der Politik aber die ganzen Verhältnisse kannte, wusste, wo man anpacken kann und ihre Rolle war, eine Möglichkeit zu schaffen, Betroffenen Gehör zu geben. Wir hatten damals die Idee, eine telefonische Anlaufstelle des Bundes zu schaffen, wo man anrufen konnte und einfach auch aus seiner Biografie erzählen konnte und Forderungen stellen konnte an den Bund. Und das haben wir technisch umgesetzt. Wir haben die zuhörenden Leute mit ausgebildet, supervidiert und was uns überwältigt hat, war die Resonanz. Es haben in der Zeit über 22.000 Leute sich gemeldet und haben quasi ein Zeugnis abgelegt von ihrem eigenen Schicksal. Und um die 7000 haben auch zugestimmt, dass man die Daten für Forschung verwenden kann. Und das war damals ein idealer Hebel, damit das Thema nicht wieder weg ist nach zwei, drei Wochen. Ja und dann war klar, das ist - Ich glaube, am Anfang war die Überlegung, wir machen jetzt eine Beauftragte, die löst das Problem und im Jahr gehen wir zu einem anderen Thema über. Ja, und jetzt geht es ja darum, einfach uns einzugestehen, bei all unseren Bemühungen in Prävention, in Intervention, bei allem, was auch geschafft wurde. Ich sehe das immer - Frau Claus hat gerade gesagt, sie wendet das positiv - ich habe immer das Bild halb volles, halb leeres Glas. An einem Tag denke ich Warum kommen wir nicht vorwärts? An einem anderen denke ich, wir haben schon so viel geschafft. Aber das ist eine Daueraufgabe. Und das ist ja jetzt die Herausforderung an die Politik, diese wichtige Rolle auch zu verstetigen, weil wir davon ausgehen müssen, dass solche Dinge immer wieder passieren.

Jörg Fegert:

Jörg Fegert: 00:08:58:24 - 00:09:11:09

Ekin Deligöz: Ich fragte gleich dazwischen. Das Glas ist halb voll. 2010 bis 2022, das sind zwölf Jahre. Was hat sich in diesen zwölf Jahren in Deutschland bewegt, Jörg?

Ekin Deligöz:

Ekin Deligöz: 00:09:11:24 - 00:10:23:19

Jörg Fegert: Ich denke schon, die Bevölkerung hat kapiert, dass Kindern die Chancen zu nehmen, was ganz Schlimmes ist. Es gibt ein Bewusstsein dafür. Man kann auch freier über sexuellen Missbrauch sprechen. Das war vorher noch ein Tabuthema. Das ist viel akzeptierter. Das macht es Betroffenen auch leichter, etwas leichter drüber zu sprechen. Was wir damals kolossal unterschätzt hatten, ist, wie lang Veränderungen in Gesetzen, in der Organisation, in Verfahren brauchen. Da hat man damals gedacht, man kann das relativ schnell lösen. Und da sind wir, glaube ich, in den Niederungen der Ebene, auf Bundesebene, auf Land, auf Kommune, in einem ganz, ganz langen Kampf, was in den Köpfen nicht passiert ist, und, da würde ich auch an Frau Claus anknüpfen, ist, das Schreckliche ist erkannt, die Dimension wird nicht verstanden und wird nicht gelebt. Also wir sehen die Skandalfälle und dann reagiert Politik auch häufig. Aber ich sage immer, der alltägliche Missbrauch ist der Skandal und darauf müssen wir uns gesellschaftlich einstellen.

Jörg Fegert:

Jörg Fegert: 00:10:24:05 - 00:10:41:13

Ekin Deligöz: Stichwort Aufarbeitung. Auch Aufklärung und Prävention. Das sind die Begriffe, mit denen du arbeitest, Kerstin. Was hat sich in den letzten zwölf Jahren deiner Meinung nach bewegt? Und vielleicht noch einen Satz weiter. Gib uns einen Ausblick. Was muss sich noch bewegen?

Ekin Deligöz:

Ekin Deligöz: 00:10:41:13 - 00:12:58:10

Kerstin Claus: Also in meiner Zusammenarbeit mit dem vorherigen Bundesmissbrauchsbeauftragten, vielleicht dazugesagt - ich wurde 2015 in den Betroffenerat, also genau diese ExpertInnengremium, zusammengesetzt aus Betroffenen, berufen. Das zeigt auch, ja, ich habe in meiner Jugend sexualisierte Gewalt erlebt über mehrere Jahre. Und das, was glaube ich erreicht wurde, ist, dass man gemerkt hat, Betroffene haben nicht nur einen Leidensweg, sie sind nicht nur Opfer ihrer eigenen Geschichte, sondern das ist ein Erfahrungswissen. Das sind Perspektiven, die brauchen wir, die brauchen wir für Prävention, die brauchen wir genauso für, Wie müssen Verfahren aussehen, wenn es darum geht, Taten zur Anzeige zu bringen? Und die brauchen wir auch für die Hilfen, die Betroffene hier und heute brauchen, die betroffen sind, aber auch für die Perspektive auf die erwachsen gewordenen Betroffenen. Und da in eine Struktur zu kommen, wo Betroffene als fachliche Ressource gesehen werden, in politisches Handeln eingebunden werden. Jetzt über mein Amt, dass jemand wie ich, von der man weiß, dass sie, also auch öffentlich weiß, dass sie betroffen ist, sozusagen in diesem Amt sein kann und ich in meiner Expertise gesehen werde und nicht reduziert werde auf diesen betroffenen Status. Da merkt man, dass wir gesellschaftlich und politisch schon sehr weit gekommen sind, weil das viel in den Prozessen tatsächlich verändert und effektiver macht. Wo müssen wir hinkommen? Ich glaube, es ist eine Mischung. Es ist einmal, wir brauchen Strukturen und Fachlichkeit in der Fläche, weil die Handlungskompetenz dieses, dass jede Person in Deutschland den ersten Schritt gehen kann, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt. Das ist eine Herkulesaufgabe und deswegen brauchen wir auch bei den Landesregierungen einerseits Strukturen, Betroffenenbeiräte, Aufarbeitungskommissionen, ein Netzwerk der Fachlichkeit. Und dann brauchen wir von Kommunen über die Länder bis hin zum Bund einen gemeinsamen Willen. Und das ist das, wofür ich da bin. Dafür einerseits zu werben und andererseits auch immer wieder den deutlichen Druck auszuüben und zu sagen, wir sind da noch nicht, wir müssen da hinkommen, weil es geht darum, hier und heute Kinder zu schützen. Und es geht darum, Betroffenen hier und heute eine bessere Perspektive für ihre Zukunft zu geben, egal wie alt sie heute sind und wann sie betroffen waren.

Kerstin Claus:

Kerstin Claus: 00:12:58:10 - 00:13:08:01

Ekin Deligöz: Eine ganz konkrete Nachfrage im Leben von Menschen. Wenn betroffene Menschen Hilfe suchen, wohin können sie sich wenden?

Ekin Deligöz:

Ekin Deligöz: 00:13:08:01 - 00:13:57:01

Kerstin Claus: Ganz praktisch Es gibt bei meinem Amt ein Hilfetelefon und wir haben ein Hilfe-Portal. Wir haben eine Seite, wo man so diese erste Orientierung findet und das, was dort passiert, wenn man dort anruft oder wenn man sich meldet, ist, man bekommt Hilfe in die lokale Struktur vor Ort. Fachberatung stellen. Wo ist die Expertise vor Ort? Die Landschaft sieht überall ein stückweit anders aus. Und wenn ich gar nicht weiß wo anfangen, dann googeln, dann googeln, nach spezialisierte Fachberatungsstelle und die Kontaktaufnahme wählen mit der man kann. Das kann online vielfältig sein, das ist vielfältig. Das Telefon oder man kann auch einfach zu bestimmten Zeiten vorbeilaufen. Und das gilt nicht nur für die, die hier und heute betroffen sind und Hilfe brauchen, sondern auch Menschen, die erwachsen sind und merken, bei mir wird gerade alles zu viel und ich weiß gar nicht so genau, warum. Auch für diese Personen sind Beratungsstellen da.

Kerstin Claus:

Kerstin Claus: 00:13:57:19 - 00:14:06:05

Ekin Deligöz: Und wohin können sich Menschen wenden, die sich Sorgen machen, dass ein Kind betroffen sein könnte, ohne das konkret zu wissen?

Ekin Deligöz:

Ekin Deligöz: 00:14:06:05 - 00:14:42:18

Ekin Deligöz: Total wichtige Nachfrage und tatsächlich genau die gleichen Strukturen. Weil es gibt immer diese Scheu nach dem Motto Ich kann doch nicht sofort zur Polizei, ich weiß ja gar nicht. Und dann habe ich nicht die Handlungskompetenz. Und deswegen muss ich wissen, es gibt Menschen mit Expertise vor Ort, ganz niedrigschwellig, bei den spezialisierten Fachberatungsstellen, beim Kinderschutzbund, vielfältig also. Man muss auch wieder nach dieser lokalen Struktur suchen. Und wenn einem das zu viel ist, dann anrufen beim Hilfetelefon bei meinem Amt, weil auch die helfen genau dafür weiter. Was könnten die ersten Schritte sein der Information? Jörg Fegert Sie haben auch noch -

Ekin Deligöz:

Ekin Deligöz: 00:14:44:10 - 00:15:30:21

Jörg Fegert: Wir machen ja die Begleitforschung für Ihr Hilfetelefon und was mich da freut zu deiner Frage Ekin, die Zahl derer, die anrufen um sich zu erkundigen, Was mache ich jetzt? Wie gehe ich mit dem Fall um?, hat über die letzten Jahre deutlich zugenommen. Das heißt, es gibt immer mehr Leute im Umfeld, die sich Gedanken machen. Wir haben ja im letzten Podcast darüber geredet, wie wichtig ist, dass der Schutz von Kindern von uns allen wahrgenommen wird, dass wir- darüber wacht die staatliche Gemeinschaft heißt es in Artikel 6 Grundgesetz, das sind wir alle. Und diese Aufmerksamkeit, diese Kultur des Einmischen ist stärker geworden. Und das sehen wir auch in den Anrufen im Hilfetelefon. Das finde ich toll.

Jörg Fegert:

Jörg Fegert: 00:15:31:02 - 00:15:52:11

Kerstin Claus: Und auch dazu haben die Strukturen wieder geholfen, weil in jedem Artikel, wo ich gefragt werde, steht immer irgendwo ein Abbinder nach dem Motto, "Und übrigens es gibt das Hilfetelefon". Also das heißt, diese Hinweiskultur ist einfach viel größer geworden und deswegen werden diese Angebote auch mehr genutzt, eben auch mit der Perspektive Was tue ich, wenn ich einen Verdacht habe?

Kerstin Claus:

Kerstin Claus: 00:15:52:22 - 00:16:57:03

Ekin Deligöz: Eine wichtige Aufgabe der Unabhängigen Beauftragten ist es, Themen der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu informieren, zu sensibilisieren, aufzuklären. Und das ist dringend nötig, denn wir müssen davon ausgehen, dass 1 bis 2 Kinder pro Schulklasse sexuelle Gewalt erlebt haben. Und trotzdem sind übrigens viele Menschen davon überzeugt, dass so etwas in ihrem Umfeld auf keinen Fall passieren kann. Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens, wir brauchen eine starke Verantwortungsgemeinschaft. Und diese Verantwortungsgemeinschaft sind wir alle. Und es ist unser Auftrag, Kinder zu schützen. Danke, dass Sie mit reingehört haben.

Ekin Deligöz:

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